Der seitliche Hüftschmerz ist mit schulmedizinischen Mitteln schwer zu behandeln. Die Ursachen können unterschiedlich sein:
- Schleimbeutelentzündung: Typisch ist ein Druckschmerz seitlich auf dem Hüftknochen, aber kein Dehn- oder Anspannschmerz der Hüftmuskulatur. Laufen schmerzt in der Regel nicht. Die Diagnose kann gestellt werden, wenn sich im Ultraschall eine Flüssigkeitsansammlung im Schleimbeutel (Bursitis) zeigt.
- Muskelansatzschmerzen: Hierbei liegt der Druckschmerz mehr an den Rändern des äußeren Hüftknochens (großer Rollhügel, Trochanter major) und beim Testen der Muskulatur findet sich ein Dehnschmerz.
- Ein Hüftverschleiß (Coxarthrose) verursacht keinen seitlichen Hüftschmerz, da das Hüftgelenk nicht außen, sondern in der Leistenregion liegt.
- Irritation des vegetativen Nervensystems: Die Patienten klagen besonders nachts über starke Schmerzen, wenn sie auf der Seite liegen. Morgens sind die ersten Schritte oft besonders unangenehm, die Schmerzen bessern sich dann über Tag. Ursache ist eine Verdrehung der Beckenknochen gegeneinander, manchmal auch mit Blockierungen an den Kreuzdarmbeingelenken. Außerdem ist der Piriformismuskel im Gesäß stark schmerzhaft verspannt.
Der Orthopäde behandelt meistens mit Spritzen und Stoßwellen oder verordnet Medikamente, Ultraschall und Physiotherapie, mit geringem Erfolg, weil sich hinter dem Schmerz am häufigsten ein krankes vegetatives Nervensystem verbirgt. In diesem Fall bringt die Sympathikus-Therapie oft eine sofortige Besserung. Wie man dabei vorgeht, wird in dem neuesten Buch Schmerzerkrankungen und vegetative Störungen. Praktische Anwendung der Sympathikustherapie ausführlich und auch für medizinische Laien verständlich beschrieben. Wenn Sie selbst Arzt, Heilpraktiker oder Physiotherapeut sind, sollten Sie über die Teilnahme an einem eintägigen Kurs nachdenken.